Du hast ein tolles Produkt entwickelt und möchtest es auch der Generation 60+ zugänglich machen? Dann stehst du vor einer besonderen Herausforderung! Ältere Menschen haben oft spezifische Bedürfnisse, wenn es um die Aufnahme von Informationen geht. Gerade bei Produkterklärvideos ist es wichtig, diese Zielgruppe nicht aus den Augen zu verlieren. Eine klare und prägnante Botschaft ist das Herzstück jedes erfolgreichen Erklärvideos, denn das Publikum sollte die Kernidee sofort erfassen – am besten ohne Fachjargon und mit kurzen, verständlichen Sätzen, wie es auch im Artikel über die besten Erklärvideo-Beispiele betont wird.
Wusstest du, dass bereits heute über 28% der deutschen Bevölkerung über 60 Jahre alt sind? Und diese Gruppe wird immer technikaffiner! Nur sind leider die meisten Erklärvideos nicht auf ihre Bedürfnisse ausgerichtet. Das muss sich ändern.
1. Angepasstes Sprechtempo – Verständlichkeit vor Dynamik
Eines der wichtigsten Elemente bei senior-freundlichen Erklärvideos ist das Sprechtempo. Im Gegensatz zu Videos für jüngere Zielgruppen solltest du hier bewusst langsamer sprechen lassen. Nicht lahm oder künstlich gedehnt – das wäre ja auch irgendwie respektlos gegenüber der Zielgruppe. Aber eine moderate Sprechgeschwindigkeit mit ausreichend Pausen gibt dem Gehirn Zeit, die Informationen zu verarbeiten.
Ein erfahrener Sprecher kann den Text so interpretieren, dass natürliche Pausen zwischen wichtigen Informationsblöcken entstehen. Diese Pausen sollten auch visuell unterstützt werden, damit das Gezeigte und das Gehörte synchron bleiben.
Apropos Sprecher – achte auf eine klare Artikulation ohne Dialekt oder zu viel Fachjargon. Das hat übrigens nichts mit dem Alter des Sprechers zu tun! Manchmal funktioniert sogar eine jüngere, dynamische Stimme gut, solange sie verständlich und angenehm ist.
2. Visuelle Klarheit – Das Auge isst mit
Die Sehkraft lässt mit zunehmendem Alter nach – das ist ein natürlicher Prozess. Aber das bedeutet nicht, dass deine Erklärvideos langweilig sein müssen! Es geht vielmehr um kluge Designentscheidungen:
- Verwende größere Schriften (mindestens 14pt, besser 16pt)
- Achte auf starke Kontraste zwischen Text und Hintergrund
- Nutze klare, gut lesbare Schriftarten ohne verspielte Elemente
- Halte genügend Weißraum um wichtige Informationen herum
Gerade bei der Produktdemonstration ist es wichtig, relevante Details zu zeigen, ohne den Bildschirm zu überladen. Reduziere Hintergrundanimationen, die vom Wesentlichen ablenken könnten.
Was viele Videoproduzenten vergessen: Ältere Menschen nehmen Farben anders wahr, besonders im Blau-Grün-Spektrum. Teste deine Farbkombinationen daher am besten mit speziellen Tools, die eine Sehschwäche simulieren können.
3. Technologie-Brücken bauen – Berührungsängste abbauen
Eine häufige Hürde bei der Nutzung neuer Produkte, besonders digitaler Art, sind Berührungsängste. Dein Erklärvideo kann hier echte Abhilfe schaffen! Zeige ganz konkret, wie die Bedienung funktioniert, ohne dabei herablassend zu wirken.
Was wirklich gut funktioniert: Setze auf einen "Hands-on"-Ansatz. Zeig in Nahaufnahmen, wie Knöpfe gedrückt, Wischgesten ausgeführt oder Funktionen genutzt werden. Eine Hand im Bild kann Wunder wirken, um die Bedienung verständlich zu machen.
Und noch ein Tipp: Erkläre nicht nur, WAS zu tun ist, sondern auch WARUM. Viele ältere Menschen möchten die Logik hinter einer Funktion verstehen, bevor sie diese nutzen. Das schafft Vertrauen und baut Unsicherheiten ab.
4. Didaktische Prinzipien – Das Gedächtnis unterstützen
Ein relevanter und klar formulierter Call-to-Action am Ende des Erklärvideos erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Zuschauer tatsächlich aktiv werden – wie im Leitfaden für effektive Erklärvideos von Loom ausführlich erläutert.
Mit zunehmendem Alter verändert sich auch die Art, wie wir Informationen aufnehmen und behalten. Für dein Erklärvideo bedeutet das: Setze auf bewährte didaktische Prinzipien!
Besonders wirksam sind:
- Wiederholungen der wichtigsten Punkte
- Schritt-für-Schritt-Anleitungen, die logisch aufeinander aufbauen
- Verknüpfung mit bekannten Konzepten ("Das funktioniert ähnlich wie...")
- Regelmäßige kurze Zusammenfassungen
Ein Erklärvideo sollte nie mit einem "Information Overload" enden. Teile komplexe Inhalte lieber in mehrere kürzere Videos auf, die aufeinander aufbauen. So gibst du dem Gedächtnis Zeit, das Gelernte zu verarbeiten und abzuspeichern.
Übrigens haben Untersuchungen gezeigt, dass die optimale Länge für Erklärvideos für Senioren bei etwa 2-3 Minuten liegt. Die optimale Videolänge für Erklärvideos liegt laut Branchenexperten bei etwa 90 Sekunden, da dies ausreicht, um die Kernbotschaft zu vermitteln, ohne das Publikum zu überfordern – eine Empfehlung, die auch im umfassenden Leitfaden von Venture Videos zu finden ist. Danach sinkt die Aufmerksamkeitsspanne deutlich. Na, das klingt doch machbar, oder?
5. Seh- und Höreinschränkungen im Storyboard berücksichtigen
Beim Erstellen des Storyboards ist es essenziell, typische Einschränkungen der Zielgruppe zu bedenken. Ein wirklich gutes Erklärvideo für Senioren vereint visuelle und auditive Elemente so, dass sie sich gegenseitig unterstützen und eine Information über mehrere Sinneskanäle vermittelt wird.
Was bedeutet das konkret? Wenn du beispielsweise eine wichtige Produkteigenschaft erklärst, sollte diese gleichzeitig:
- verbal beschrieben werden
- visuell dargestellt werden
- eventuell noch durch Text hervorgehoben werden
Diese Redundanz mag für jüngere Zielgruppen überflüssig erscheinen, ist aber für viele Senioren goldwert. Sie können so Informationen aufnehmen, selbst wenn einer der Sinneskanäle eingeschränkt ist.
Denk auch daran, dass die technischen Vorkenntnisse innerhalb der Zielgruppe 60+ extrem unterschiedlich sein können. Manche nutzen täglich Smartphones und Tablets, andere haben kaum Erfahrung mit digitalen Geräten. Ein gutes Storyboard berücksichtigt diese Diversität, ohne dabei die technikaffinen Senioren zu langweilen.
6. Barrierefreiheit durch zusätzliche Features
Jetzt wird's technisch – aber keine Sorge, das lohnt sich! Zusätzliche Features können dein Erklärvideo deutlich zugänglicher machen:
Untertitel sind nicht nur für Menschen mit Höreinschränkungen wichtig – sie helfen auch, wenn das Video in lauter Umgebung angeschaut wird. Achte auf ausreichende Größe und guten Kontrast.
Audiodeskription, also die verbale Beschreibung wichtiger visueller Elemente, ist für sehbehinderte Menschen unverzichtbar. Das mag aufwendig klingen, ist aber ein wichtiger Schritt in Richtung echter Barrierefreiheit.
Was ebenfalls super funktioniert: Kapitelmarker! Sie erlauben es dem Zuschauer, zu bestimmten Teilen des Videos zu springen und Inhalte bei Bedarf noch einmal anzusehen. Gerade für komplexere Produkte ist das Gold wert.
Hmm, mir fällt gerade ein: Die Kapitelmarker sollten natürlich auch groß genug und gut erkennbar sein. So ein Detail, aber durchaus wichtig!
7. Vertrauensbildendes Narrativ entwickeln
Die Generation 60+ legt oft besonderen Wert auf Vertrauen und Authentizität. Ein freundliches, vertrauensbildendes Narrativ ist daher entscheidend. Dein Erklärvideo sollte nicht einfach nur die Produktfeatures auflisten, sondern eine Geschichte erzählen, die zeigt, wie das Produkt den Alltag verbessern kann.
Einige erfolgreiche Ansätze:
- Zeige realistische Alltagssituationen, mit denen sich die Zielgruppe identifizieren kann
- Verwende Charaktere, die der Zielgruppe ähneln, aber vermeide Stereotypen
- Stelle den konkreten Nutzen und Mehrwert in den Vordergrund, nicht die Technik dahinter
- Baue Vertrauenssignale ein (Qualitätssiegel, Erfahrungsberichte, Garantien)
Ein Beispiel: Statt zu sagen "Unser Tablet hat einen 8-Kern-Prozessor und 4GB RAM", erkläre lieber, wie dadurch Videoanrufe mit den Enkelkindern ohne Ruckeln möglich sind. So wird der technische Vorteil in einen emotionalen Mehrwert übersetzt.
Und noch ein wichtiger Punkt: Verzichte auf infantilisierende Sprache! Die Generation 60+ besteht aus Erwachsenen mit Lebenserfahrung, die respektvoll angesprochen werden möchten. Also bitte keine "für Oma und Opa"-Formulierungen.
8. Testen, testen, testen – mit der richtigen Zielgruppe
Bevor du dein Erklärvideo veröffentlichst, solltest du es unbedingt mit der tatsächlichen Zielgruppe testen. Hierfür eignen sich Fokusgruppen mit Menschen über 60, die unterschiedliche Technikaffinitäten haben.
Achte dabei auf folgende Aspekte:
- Verstehen die Teilnehmer den Inhalt auf Anhieb?
- Können sie das Gezeigte nachvollziehen und später anwenden?
- Ist das Tempo angemessen?
- Werden alle wichtigen Informationen behalten?
- Fühlen sich die Teilnehmer respektvoll angesprochen?
Interessant ist, dass solche Tests oft überraschende Erkenntnisse bringen. Was für das Produktionsteam selbstverständlich erscheint, kann für die Zielgruppe völlig unklar sein – und umgekehrt.
Ein kleiner Praxistipp: Sitze während der Tests nicht neben den Testpersonen, sondern beobachte aus der Distanz oder über Aufnahmen. So vermeidest du, dass die Teilnehmer aus Höflichkeit positive Rückmeldungen geben oder Nachfragen stellen, statt selbst zu versuchen, das Video zu verstehen.
9. Optimale Platzierung auf relevanten Endgeräten
Ein noch so gut produziertes Erklärvideo verfehlt seinen Zweck, wenn es die Zielgruppe nicht erreicht. Denke daher gut darüber nach, auf welchen Endgeräten dein Video vorrangig angeschaut wird:
- Smart-TVs werden von vielen Senioren zum Videokonsum genutzt – hier sind Untertitel besonders wichtig
- Tablets sind bei der Generation 60+ sehr beliebt, da sie größere Displays bieten als Smartphones
- Smartphones werden zunehmend auch von älteren Menschen genutzt, allerdings oft in Verbindung mit größeren Schrifteinstellungen
- Desktop-Computer und Laptops bleiben für viele Senioren das bevorzugte Arbeitsgerät
Wichtig ist, dass dein Video auf allen diesen Geräten gut funktioniert. Teste die Darstellung daher auf verschiedenen Bildschirmgrößen und achte darauf, dass wichtige Details auch auf kleineren Displays erkennbar bleiben.
Was die Plattformen angeht: YouTube ist nach wie vor die erste Adresse für viele ältere Menschen, wenn es um Videos geht. Erwäge aber auch, dein Video direkt in Newsletter einzubinden oder über Facebook zu teilen – beides sind Kanäle, die von der Generation 60+ intensiv genutzt werden.
10. Erfolgsmessung durch gezielte KPIs
Wie bei jedem Marketing-Tool ist auch bei Erklärvideos für Senioren die Erfolgsmessung wichtig. Definiere daher vorab KPIs, die dir zeigen, ob dein Video die Zielgruppe tatsächlich erreicht und überzeugt:
- Abspieldauer: Wie lange wird das Video im Durchschnitt angesehen?
- Wiedergabeabbrüche: An welchen Stellen steigen Zuschauer aus?
- Interaktionsrate: Werden Call-to-Actions geklickt?
- Support-Anfragen: Reduzieren sich produktbezogene Fragen nach Veröffentlichung des Videos?
- Conversion-Rate: Steigen die Verkäufe oder Anmeldungen in der Zielgruppe?
Gerade der letzte Punkt ist interessant. Der demografische Wandel macht die Generation 60+ zu einer wachsenden, kaufkräftigen Zielgruppe. Wer es schafft, diese durch gut gemachte Erklärvideos anzusprechen, erschließt sich ein wichtiges Marktsegment.
Fazit: Seniorengerechte Erklärvideos als Wettbewerbsvorteil
Die Gestaltung von Produkterklärvideos für die Generation 60+ erfordert spezielles Know-how und Einfühlungsvermögen. Die zehn vorgestellten Gestaltungsprinzipien helfen dir dabei, Videos zu produzieren, die nicht nur informativ, sondern auch wirklich zugänglich sind.
Denk daran: Barrierefreiheit ist kein Nice-to-have, sondern ein echtes Qualitätsmerkmal. Wer seine Erklärvideos für ältere Menschen optimiert, profitiert am Ende oft auch in anderen Zielgruppen – denn Klarheit und Verständlichkeit kommen allen zugute.
Hast du bereits Erfahrungen mit Erklärvideos für Senioren gemacht? Oder planst du gerade ein solches Projekt? Ich bin gespannt auf deine Gedanken und Erfahrungen!
Übrigens: Wenn du Unterstützung bei der Erstellung deines seniorengerechten Produkterklärvideos benötigst, helfen wir dir gerne weiter. Von der Konzeption bis zur finalen Produktion – wir sorgen dafür, dass deine Botschaft bei der Generation 60+ ankommt und verstanden wird.